No-Gos im Vorstellungsgespräch:
Auf diese Fettnäpfchen sollten Sie im Bewerbungsgespräch achten
Zu spät erschienen? Fehlendes Selbstbewusstsein? Oder mangelhaftes Wissen über Ihr Wunschunternehmen? Ein Vorstellungsgespräch ist kein einfaches Unterfangen. Denn hier entscheidet es sich hauptsächlich, ob Sie die vakante Wunschposition künftig ausfüllen werden oder nicht – vorausgesetzt, Sie wollen es am Ende auch.
Mit einer guten Vorbereitung können Sie No-Gos im Gespräch mit potenziellen Arbeitgebenden vermeiden.
Die 6 häufigsten Fehler beim Vorstellungsgespräch
Ob Nervosität, schlechte Kleidung oder einfach die falschen Fragen: Die Bandbreite an No-Gos im Bewerbungsgespräch ist enorm – und es gibt fast nichts, was noch nicht im Gespräch mit Personalverantwortlichen falsch gemacht wurde.
Wir sagen Ihnen, welche Fehler Sie im Bewerbungsgespräch auf keinen Fall begehen sollten und wie Sie stattdessen sowohl Ihre Persönlichkeit als auch Ihre fachliche Expertise ins beste Licht rücken.
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No-Go im Vorstellungsgespräch: Sie sind unpünktlich
Die akademische Viertelstunde – im Vorstellungsgespräch ist das kein Kavaliersdelikt. Natürlich kann es einen Stau aufgrund einer unvorhergesehenen Baustelle geben, und natürlich kann auch einem nahen Verwandten von Ihnen nur wenige Stunde vor dem Bewerbungsgespräch ein Unfall passieren: Doch es hindert Sie in der Regel nicht daran, Ihren potenziellen neuen Arbeitgebenden rechtzeitig über Ihr Zuspätkommen zu informieren. Das gilt selbstverständlich auch bei einem Online-Vorstellungsgespräch. Prüfen Sie vorab Ihre Internetverbindung und machen Sie sich mit der verwendeten Software vertraut. Schließlich wollen Sie den Eindruck erwecken, dass Sie im Jahr 2022 digital souverän unterwegs sind. Hier gilt die Devise: Bleiben Sie ehrlich. Und kalkulieren Sie großzügig Ihre Zeit vor dem Vorstellungsgespräch ein. Schließlich wollen Sie ja auch mit dem gewünschten Respekt behandelt werden. Und noch ein Tipp: Auch zu früh sollten Sie nicht erscheinen. Fünf Minuten sind dabei akzeptabel. Haben Sie allerdings mit 15 oder sogar 30 Minuten zu großzügig kalkuliert, sollten Sie die Minuten anderweitig verbringen und noch einen kleinen Spaziergang vor dem Gebäude einlegen, in dem Sie das Gespräch führen.
No-Go im Vorstellungsgespräch: Sie kennen das Unternehmen nicht richtig
Einfach mal so bewerben und testen, ob man eingeladen wird: Diese Strategie kann durchaus funktionieren. Doch schlussendlich sollten Sie im Vorstellungsgespräch Farbe bekennen und interessiert sowie motiviert sein – und über Ihren eventuell neuen Arbeitgebenden bestens Bescheid wissen. Es ist nicht nur Ihre Zeit, die investiert wird, sondern auch die Ihrer Gesprächspartner:innen. Bereiten Sie sich also intensiv auf das Vorstellungsgespräch vor. Setzen Sie sich so gut wie möglich mit der Kultur und den Produkten bzw. Dienstleistungen des Unternehmens auseinander. So schaffen Sie die besten Voraussetzungen dafür, in ein offenes Gespräch zu gehen, in dem beide Parteien ergründen, ob sie zueinander passen und die gegenseitigen Erwartungen erfüllt werden können.
No-Go im Vorstellungsgespräch: Ihre Kleiderwahl passt nicht
Es kann in manchen Unternehmen in Frühlings- und Sommermonaten durchaus üblich sein, in kurzen Hosen zur Arbeit zu gehen. Doch in einem Vorstellungsgespräch sollten Sie sich sowohl als Mann sowie als Frau entsprechend kleiden – und modisch nicht zu luftig auftreten. In Kanzleien, renommierten Konzernen wie auch Agenturen gibt es meistens einen Dress-Code. Vielleicht erfahren Sie auf den Webseiten oder Social-Media-Profilen des Unternehmens, wie sich Ihre Gesprächspartner:innen kleiden. Kreativ kann es je nach Branche durchaus sein, doch achten Sie überall auf Sauberkeit und eine korrekt sitzende Kleidung.
No-Go im Bewerbungsgespräch: Sie machen Ihren aktuellen Arbeitgebenden schlecht
Lügen sollten Sie in einem Vorstellungsgespräch selbstverständlich nicht. Doch müssen Sie auch nicht alles erzählen, was Ihnen über Ihren aktuellen Arbeitgebenden einfällt. Vermeiden Sie auf jeden Fall, zu kritisch zu sein oder gar in eine Lästerei abzudriften – insbesondere dann, wenn Sie bei Ihrem aktuellen Unternehmen frustriert sind. Seien Sie diplomatisch und blicken Sie optimistisch in die Zukunft. Teilen Sie im Vorstellungsgespräch mit, was Sie an der ausgeschriebenen Stelle reizt, welche Entwicklungsschritte Sie fachlich und auch menschlich gehen möchten. In diesem Zusammenhang können Sie dann auch erwähnen, dass Sie diese Ziele bei Ihrem aktuellen Arbeitgebenden nicht erreichen werden. Ebenso sollten Sie bei einer Frage zum Zeitpunkt eines möglichen Eintritts mitteilen, wie lange Sie bei Ihrem jetzigen Unternehmen gebunden sind. Auch hier gilt: Bleiben Sie ehrlich und teilen Sie Ihre Fristen bei Ihrem alten Arbeitgebenden ganz klar mit. Wenn das Unternehmen händeringend nach Verstärkung sucht und Sie das perfekte Match sind, wird es auf Sie warten.
No-Go im Vorstellungsgespräch: Sie haben ein zu geringes Selbstbewusstsein
Wollen Sie mit einer Führungskraft zusammen arbeiten, die nicht selbst von sich überzeugt ist? Eben. Deshalb sollten Sie sowohl mit Ihrer Mimik als auch mit Ihrer gesamten Körpersprache signalisieren: „Ich bin die perfekte Besetzung für diese Stelle – und Sie machen einen großen Fehler, wenn Sie mich nicht einstellen.”
Seien Sie überzeugt von Ihren Fähigkeiten und machen Sie sich klar, an welchen Punkten Sie das Unternehmen konkret unterstützen können. Diese Gründe sollten Sie sich vorab zurechtlegen und auch verinnerlichen. Falls Sie Erfolge bei Ihrem aktuellen Unternehmen feiern konnten, die sich gar mit Zahlen belegen lassen: Teilen Sie sie auf jeden Fall mit. Schieben Sie den Gedanken, dass Sie dadurch überheblich wirken könnten, auf jeden Fall beiseite. Konzentrieren Sie sich auf die Fakten. Teilen Sie zum Beispiel mit, wie groß das von Ihnen erfolgreich abgeschlossene Projekt gewesen ist, wie viele Projekttage kalkuliert wurden und wie hoch das Budget dabei war. Und teilen Sie offen mit, wie hoch die Umsatzsteigerung durch Ihre eigene Leistung konkret ausfiel – je nachdem, auf welche Position Sie sich bewerben.
Falls Ihnen das schwerfällt: Trainieren Sie ein Vorstellungsgespräch mit einem Freunden oder einer anderen Vertrauensperson. Und seien Sie anschließend offen für das ehrliche Feedback und Tipps. Daran können Sie nur wachsen.
No-Go im Vorstellungsgespräch: Sie sind zu passiv
Sie haben Ihren Lebenslauf mit traumwandlerischer Sicherheit runtergebetet und auf Fachfragen sicher geantwortet. Wenn Sie jetzt denken, Sie haben die Stelle sicher in der Tasche, irren Sie sich womöglich. Denn Personalverantwortliche, die speziell nach Abteilungsleitenden suchen, wollen ein wenig mehr Präsenz von Ihnen sehen. Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken, zu welchen Themen Sie konkrete Fragen stellen können – und auch sollten. Gehen Sie auf Trends in der jeweiligen Branche ein und fragen Sie konkret nach , wie das Unternehmen bereits auf diese aktuelle Situation reagiert. Stellen Sie auch in den Raum, welche Optionen es dabei gibt und welche Möglichkeiten Sie für sinnvoll erachten. So zeigen Sie nicht nur Ihr Interesse, sondern Sie vermitteln auch eine gewisse “Hands-on-Mentalität” und Ihre Branchenkenntnisse. Und genau nach diesen Eigenschaften suchen Personaler:innen.
Fazit: Vermeiden Sie Fehler im Vorstellungsgespräch wie bei einer Prüfung
Ein Vorstellungsgespräch fühlt sich für die meisten Bewerbenden ein wenig, wie ein Test an. Denn schließlich geht es um den weiteren Karriereweg. Hier möchte man nichts falsch machen, allen Ansprüchen genügen und auch sich selbst bestens präsentieren. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihre Stärken zu zeigen und untermauern Sie diese mit Fakten.
Gleichzeitig sollten Sie Ihre Schwächen ehrlich darlegen. Unreflektiert seine eigenen Fähigkeiten ins beste Licht zu rücken, wirkt wenig menschlich und manövriert Sie eher ins Abseits. Bedenken Sie dabei: Schwächen, die einer möglichen Jobzusage im Wege stehen könnten, sollten Sie weniger Beachtung schenken. Fokussieren Sie sich im Gespräch eher darauf, wie Sie sich weitere Skills aneignen bzw. angeeignet haben und dass Sie ganz zielgerichtet an Ihrer persönlichen Entwicklung arbeiten.
No-Gos im Bewerbungsgespräch können Sie mit guter Vorbereitung sicher umgehen. Denn glaubt man erfahrenen Karriereberatenden, dann legen viele Personalverantwortliche und Interviewende Wert auf eine gute Körperhaltung und damit auf eine selbstbewusste Körpersprache.
Doch häufig können Bewerbende aus der eigenen Haut nicht so leicht raus und eingeschliffene Verhaltensweisen nicht einfach so abstellen. Denn schließlich ist so eine Situation eine mentale Herausforderung, weswegen oftmals leichter Fehler im Vorstellungsgespräch passieren.
Doch mit unseren Tipps ist es durchaus machbar, den vorgestellten No-Gos im Vorstellungsgespräch sicher aus dem Weg zu gehen. Mit der richtigen Vorbereitung wird Ihnen das gelingen. Unser Tipp zum Schluss: Bleiben Sie sich selbst treu, antworten Sie im Vorstellungsgespräch wahrheitsgemäß und seien Sie selbstbewusst!
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